Google Wifi vs. Plume: Mesh-WLAN-Router im Vergleich

Google Wifi und Plume

Die Signalstärke nimmt mit der Entfernung vom Router ab, und Hindernisse wie Wände, Möbel oder elektronische Geräte können das Signal zusätzlich schwächen. Zudem führt die zunehmende Nutzung von Bandbreite-intensive Dienste wie Streaming in 4K, Online-Gaming und Videokonferenzen zu einer erhöhten Anfälligkeit für Lags und Unterbrechungen.

Gegen etwas mehr Geld gibt es sogenannte Mesh-Systeme, die diese Probleme lösen können. Doch bevor wir uns diesen zuwenden, werfen wir einen Blick auf die traditionellen Lösungen für schwache WLAN-Signale.

WLAN-Repeater: Eine klassische, aber oft unzureichende Lösung

Die ersten Geräte zur Verstärkung des WLAN-Signals sind fast so alt wie das WLAN selbst. Einfache WLAN-Repeater, auch als "WLAN-Verstärker" bekannt, empfangen das Signal vom Hauptrouter und senden es mit erhöhter Leistung weiter. Dies führt jedoch oft zu einem deutlich schwächeren Signal, da jedes Mal, wenn das Signal verstärkt wird, auch die Datenrate abnimmt. Außerdem können Interferenzen zwischen den beiden Netzwerken (dem des Routers und dem des Repeaters) zu Lags und unzuverlässigen Verbindungen führen.

Fortschrittlichere WLAN-Repeater, oft als "Powerline-Adapter mit WLAN" bekannt, sind etwas zuverlässiger. Diese Geräte sind über das Stromnetz mit dem Router verbunden und bilden ein eigenes, stabiles WLAN-Netz. Allerdings müssen sie in der Nähe einer Steckdose nahe dem Router platziert werden, was die Reichweite wieder begrenzt. Zudem können Störquellen im Stromnetz (wie andere Geräte oder alte Elektroleitungen) die Performance beeinträchtigen.

Mesh-Technologie: Die zukunftsorientierte Lösung

Neben den klassischen Repeatern gibt es seit einiger Zeit die Mesh-Technologie, die eine revolutionäre Lösung für WLAN-Probleme bietet. Ein WLAN-Netz mit Mesh-Technologie besteht aus mindestens zwei Geräten, sogenannten "Nodes" oder "Pods", die strategisch in der Wohnung oder im Haus verteilt werden. Jeder Node ist nicht nur ein Access Point, sondern auch ein Router, der mit den anderen Nodes kommuniziert. Dies ermöglicht eine nahtlose Abdeckung, da sich die Pods automatisch untereinander vernetzen und den besten Signalpfad wählen.

Im Gegensatz zu Repeatern, die das Signal nur wiederholen, bilden Mesh-Nodes ein eigenes Netzwerk, in dem jedes Gerät mit jedem anderen verbunden ist. Dies bedeutet, dass selbst wenn ein Pod ausfällt oder das Signal schwächer wird, das Netzwerk weiterhin stabil bleibt. Zudem passt sich ein Mesh-Netzwerk automatisch an - wenn du einen Pod hinzufügst, wird das Netzwerk neu optimiert. Viele Mesh-Systeme bieten auch Funktionen wie automatische Updates, Elternsteuerungen und Gast-Netzwerke.

Einige der bekanntesten Mesh-Systeme stammen von Google (Google Wifi, jetzt als Nest Wifi bekannt), Plume, TP-Link (Deco-Serie) und Netgear (Orbi). Diese Systeme unterscheiden sich in Preisen, Features und Leistung, aber sie alle bieten eine deutlich bessere Abdeckung als herkömmliche Repeater.

Durchschnittliche Speedtest-Ergebnisse: Plume vs. Google Wifi

Um die Performance von Mesh-Systemen zu testen, habe ich mit zwei beliebten Systemen - Plume und Google Wifi (Nest Wifi) - jeweils fünf Speedtests durchgeführt. Die Tests wurden an verschiedenen Punkten in einem Haus mit etwa 120 Quadratmetern durchgeführt, wobei die Nodes in strategischen Abständen platziert wurden.

Hier sind die Durchschnittswerte:

Gerät Ping (ms) Download (Mbps) Upload (Mbps)
Plume 10 79,9 24,2
Google Wifi 11 55,4 19,9

Die Ergebnisse zeigen, dass Plume in diesem Test leicht besser abschneidet, insbesondere bei der Download-Geschwindigkeit. Die Ping-Zeiten sind in beiden Fällen sehr gut, was für Gaming und Videokonferenzen wichtig ist. Es ist jedoch zu beachten, dass die tatsächliche Performance von vielen Faktoren abhängt, einschließlich der Qualität des Internetanschlusses und der spezifischen Platzierung der Nodes.

Praktische Tipps für die optimale Nutzung

  1. Platzierung der Nodes: Mesh-Nodes sollten in der Mitte von Räumen platziert werden, wo sie das beste Signal empfangen können. Vermeide es, sie in Ecken oder hinter Möbeln zu verstecken.
  2. Anzahl der Nodes: Für ein Haus oder eine Wohnung mit bis zu 100 Quadratmetern reichen oft zwei Nodes. Bei größeren Flächen (ab 150 m²) sollten mindestens drei Nodes verwendet werden.
  3. Firmware-Updates: Viele Mesh-Systeme bieten automatische Updates, die wichtige Sicherheits- und Performance-Verbesserungen enthalten. Stelle sicher, dass diese aktiviert sind.
  4. Dual-Band vs. Tri-Band: Einige hochwertige Mesh-Systeme nutzen drei Frequenzbänder (2,4 GHz, 5 GHz und 6 GHz), um Interferenzen zu reduzieren. Diese sind ideal für Haushalte mit vielen WLAN-Geräten.

Fazit: Mesh vs. Repeater - was ist besser?

Während WLAN-Repeater eine günstige Lösung für kleine Reichweitenprobleme bieten, sind Mesh-Systeme die deutlich überlegene Wahl für größere Wohnungen und Häuser. Sie bieten nicht nur eine bessere Abdeckung, sondern auch stabilere Verbindungen und mehr Features wie automatische Optimierung. Die höheren Kosten werden durch die Zuverlässigkeit und Zukunftssicherheit mehr als ausgeglichen.

Falls du in einer kleinen Wohnung lebst und nur in einem Raum Probleme hast, kann ein Repeater ausreichen. Für alle anderen ist ein Mesh-System die beste Investition für ein reibungsloses WLAN-Erlebnis.